Kinder malen & fragen - wir antworten
Ein Projekt im Rahmen der Forschungsexpedition 2015
"Wie alt können Kühe werden? Und wie viel Liter Milch geben sie am Tag? Das möchte ich wissen, weil ich Landwirt werden will.“ Julius, 10 Jahre
"Lieber Julius, Kühe können über 20 Jahre alt werden - wenn sie solange gesund bleiben. Oft haben Kühe Probleme mit den Füßen, oder mit dem Euter, weil sie jedes Jahr ein Kalb bekommen und dann zehn Monate lang jeden Tag 25 Liter Milch geben, und zwischendurch nur zwei Monate Pause haben, und das immer wieder. Leider erreichen deshalb nur wenige Kühe ihren Ruhestand. Grüße von Bauer Martin“ Martin Ganz - Landwirt und Leiter des Begegnungshofes Häuslemaier Hof, Baden-Württemberg
"Ich weiß schon sehr viel über Zwergkaninchen, aber ich würde sehr gerne über die größeren Tiere etwas erfahren. Z.B. Kühe, Esel, Pferde, Ziegen, Schafe,...“ Minja, 10 Jahre
„Liebe Minja, wie schön, dass du schon so gut über Kaninchen Bescheid weißt. Ich selber war auch immer sehr neugierig, wie die verschiedenen Tiere leben und welche Bedürfnisse sie haben, welche Sprache sie sprechen und wozu sie Lust haben, wenn sie mit uns Menschen zusammen sind. Auf unseren Begegnungshöfen kannst du viele Tiere kennenlernen.“ Dr. Carola Otterstedt - Vorstand der Stiftung Bündnis Mensch & Tier und Buchautorin
"Wie schnell kann ein Pferd rennen? Und wieviel frisst ein Pferd am Tag?" Sarah, 8 Jahre
„Liebe Sarah: Natürlich hängt die Futtermenge auch beim Pferd von seiner Größe und Figur ab. Über den Daumen gepeilt kann man sagen, dass ein Pferd pro Tag etwa 1 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht frisst. Wenn also ein mittelgroßes Pferd etwa 400 kg wiegt, dann braucht es ca. 4 kg Heu pro Tag an Futter. Pferde bewegen sich eigentlich eher gemächlich vorwärts, aber wenn es mal so richtig drauf ankommt, können sie schon sehr schnell rennen, und das kann dann schon mal bis zu 72 km in der Stunde betragen.“ Dr. Juliane Marliani - Biologin, Leiterin des Begegnungshofes Tomtes Hof, Niedersachsen
„Wieso können kleine Hunde soooo schnell laufen?" Finn, 9 Jahre
„Hallo Finn, auf vier Beinen kann man einfach schneller durch die Gegend flitzen, als auf zweien. Aber schau mal ganz genau hin, wenn du das nächste Mal eine Dogge und einen Jack Russell nebeneinander herlaufen siehst. Der Kleine muss doppelt oder dreimal so viele Schritte machen, um die gleiche Strecke zurückzulegen. Dafür muss er sich wesentlich schneller bewegen und das sieht natürlich viel dynamischer aus. Dabei verbraucht er übrigens auch viel mehr Kraft und Energie als der Große. Aber davon ist bei den quirligen Kleinen ja meist genug vorhanden. Weiterhin viel Freude bei deinen Hundebeobachtungen wünscht dir, Viktoria Roloff.“ Dr. Viktoria Roloff - Tierärztin, Netzwerk Begegnungshöfe
„Wie machen das Papageien, dass sie sprechen können?“
Ben, 8 Jahre
„Lieber Ben, Papageien können im Vergleich zu anderen Vogelarten nicht sehr gut Melodien singen. Weil sie dieses Talent nicht haben, haben sie sich etwas anderes ausgedacht: Sie können die Krächz-Rufe jedes einzelnen Papageis aus ihrer Familie gut unterscheiden. Und wenn sie mit ihrer Menschen-Familie zusammenleben, dann machen sie einfach die menschlichen Sprachlaute nach. So fühlen sie sich als Teil der Familie. Und da bei Papageien die Stimmbänder anders aussehen als bei uns Menschen, sprechen Papageien tatsächlich sehr geschickt allein mit Hilfe ihrer Zunge. Wirklich eine erstaunliche Leistung! Wusstest du schon, dass die kleinen Wellensittiche auch zur Papageien-Familie gehören?“ Dr. Carola Otterstedt - Vorstand der Stiftung Bündnis Mensch & Tier und Buchautorin
„Ob Pferde oder Lamas, ich liebe alle Tiere. Jedes Tier ist einzigartig und daher möchte ich am liebsten jedes Tier erforschen.“ Mara, 8 Jahre
„Liebe Mara, das kann ich gut verstehen. Und ich hoffe, du wirst eine tolle Tierforscherin, z.B. bei der Erforschung der Waldrappen in der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle.“ Dr. Carola Otterstedt - Vorstand der Stiftung Bündnis Mensch & Tier und Buchautorin
„Wie viele Fohlen bekommen Lamas?“ Hemma, 10 Jahre
„Liebe Hemma, eine Lama-Stute ist 11 Monate trächtig und bringt ein Fohlen zur Welt. Zwillingsgeburten sind selten. Das Fohlen wiegt bei der Geburt 15 kg und steht schon nach wenigen Stunden auf den Beinen.“ Elisabeth Nieskens, Österreich
„Wie leben Pferde in der freien Natur und was fressen sie dort?“ Vanessa, 8 Jahre
„Liebe Vanessa, nur noch wenige Pferde haben in unserer zivilisierten Welt die Möglichkeit, in der freien Natur zu leben, wie z. B. die Wildpferde im Meerfelder Bruch (www.wildpferde.de) bei Dülmen/ NRW. Sie leben dort in einer Herde, die aus einem Hengst, ca. 40 Stuten und den jeweiligen Fohlen besteht. Ihre Nahrung besteht aus Pflanzen, die in der wald- und wiesenreichen Region wachsen, überwiegend natürlich aus Gräsern, aber auch Rinde von Bäumen, Blätter, junge Triebe, zuweilen auch mal Früchte (Äpfel) und Wurzeln. Vielleicht hast du mal die Möglichkeit, die Wildpferde dort zu besuchen und zu beobachten.“ Dr. Viktoria Roloff - Tierärztin, Netzwerk Begegnungshöfe
„Wie alt können Pony werden und wie viele Kinder bekommen sie?“ Karlotta, 8 Jahre
„Liebe Karlotta, Ponys können ca. 30 – 40 Jahre alt werden, das älteste Pony, das ich kennenlernen durfte, war sogar 42 Jahre alt. Gewöhnlich bekommen sie nach 11 Monaten Schwangerschaft (beim Pony nennt man das „Trächtigkeit“) nur ein Fohlen. Zwillingsgeburten sind sehr selten. Liebe Grüße, Deine Emily.“ Emily Ganz - Leiterin des Begegnungshofes Häuslemaier Hof, Baden-Württemberg
„Wie groß werden Lamas?“ Rufus, 8 Jahre
„Lieber Rufus, mit bis zu 130 Zentimeter Schulterhöhe sind die Lamas die größten aller Kleinkamele. Sie haben einen kräftigen Körper ohne Höcker. Manchmal sind die Stuten größer als die Hengste." Elisabeth Nieskens, Österreich
„Warum kann man die Massentierhaltung nicht abschaffen? und wieso kann man Hühner nicht auswildern?“ Jette, 9 Jahre
„Liebe Jette! Wir können die Massentierhaltung nicht einfach abschaffen, weil es in unserem Land nicht nur einen gibt, der alles bestimmt (sowas, wie einen König), sondern alle ein Mitbestimmungsrecht haben. Da viele Leute die Massentierhaltung wollen, gibt es sie. Aber wir können möglichst vielen Menschen zeigen und erzählen, was die Tiere wirklich wollen. Weiter fragst Du, liebe Jette, ob man Hühner einfach auswildern kann. Das ist nicht so einfach, denn es gibt nicht genug Lebensraum. Das sieht man daran, dass Rebhühner, Fasane und Wachteln hier in Deutschland nur noch sehr selten vorkommen und das sind die nächsten Verwandten zu unseren Hühnern, die eine sehr ähnliche Lebensweise haben.“ Cornelia Drees - Leiterin des Begegnungshofes Tiere helfen, Niedersachsen
„Gibt es eine Rangordnung bei Kühen? Und wie alt werden sie?“ Lena, 10 Jahre
„Liebe Lena, Kühe haben in der Herde keine Rangordnung, wo eine die erste und schließlich eine die letzte ist, sondern es gibt einzelne Freundschaften und Abneigungen. Bei Kühen, die sich nicht mögen, muss immer die schwächere zur Seite treten, sonst wird sie weggedrückt oder sogar gestoßen. Bestimmte Kühe, oder in kleinen Herden eine einzige Kuh, die Leitkuh genannt, werden von den anderen im Auge behalten und sie folgen ihr, wenn sie irgendwohin geht. Die Kühe merken sich nämlich, wer in der Herde schon viel Lebenserfahrung hat. Grüße von Bauer Martin“ Martin Ganz - Landwirt und Leiter des Begegnungshofes Häuslemaier Hof, Baden-Württemberg
„Was gehört alles zur Pferdepflege und wie bringt man einem Pferd die Befehle bei?“ Jaqueline, 9 Jahre
„Liebe Jaqueline, das wichtigste an der Pferdepflege ist die Hufpflege. Sie müssen regelmäßig ausgekratzt und gelegentlich von einem Hufpfleger geschnitten werden. Dann tut den Pferden das Bürsten und Kämmen von Fell und Mähne und Schweif sehr gut, sie lieben den Kontakt und es regt die Durchblutung an. Man sollte sie allerdings nicht zu oft bürsten, damit das Fell nicht seine Wärme- und Kälteschutz-Funktion verliert. Vielleicht ist Kommando ein schöneres Wort als Befehl. Kommandos bringt man einem Pferd bei, indem man es lobt für Dinge, die es wie gewünscht tut – wie in der Schule. Man kann den Pferden zeigen, was sie machen sollen oder benutzt einen Führungsstab oder Ball.“ Dr. Juliane Marliani - Biologin, Leiterin des Begegnungshofes Tomtes Hof, Niedersachsen
„Welche Verwandte hat das Wildschwein?“ Johanna, 7.5 Jahre
„Liebe Johanna, die Wildschweine haben tatsächlich Verwandte: unsere Hausschweine. Das heißt, dass unsere Schweine von Wildschweinen abstammen. Vor mehr als 10.000 Jahren haben wir Menschen Wildschweine an uns gewöhnt und so wurden sie langsam zahm und konnten am und sogar im Haus gehalten werden. Die Schweine haben sich geändert, z.B. Schlappohren bekommen und heute gibt es viele verschiedene Schweinerassen und Fellfarben.“ Martin Ganz - Landwirt und Leiter des Begegnungshofes Häuslemaier Hof, Baden-Württemberg
„Warum putzen sich Katzen?“ Sophia, 9 Jahre
„Liebe Sophia, Katzen wechseln zweimal im Jahr ihr Fell – im Winter und im Sommer. Da könnte man eigentlich denken, das sollte für die Sauberkeit reichen oder? Nein, Katzen lieben es, wenn ihr Fell sauber ist, denn nur so schützt es gegen Kälte. Auf der Katzenzunge sind kleine hornige Haken, die beim Lecken des Fells helfen, z.B. lose Haare, Staubflocken, Ungeziefer und Kletten zu erwischen. Durch das Lecken des Fells werden auch die Talgdrüsen angeregt und so wird das Fell eingefettet, schützt gegen Feuchtigkeit und schenkt der Katze ihren persönlichen Körpergeruch, an dem alle anderen Katzen sie erkennen können.“ Dr. Carola Otterstedt - Vorstand der Stiftung Bündnis Mensch & Tier und Buchautorin
„Wie leben Pferde in der Natur und wie verhalten sie sich in der Herde?“ Leonie, 9 Jahre und Marielle, 12 Jahre
„Pferde leben in Herden auf weiten Flächen, Graslandschaften, in der Steppe oder auch in Waldgebieten. Sie haben ein sehr großes Gebiet, in dem sie Nahrung finden und umherziehen. Sie leben in Herden mit einem Leithengst, der sie beschützt, und einer Leitstute, die die Herde führt und anleitet. Alle Herdenmitglieder fügen sich dem, was die „Anführer“ sagen, so sind sie vor Feinden recht sicher.“ Dr. Juliane Marliani - Biologin, Leiterin des Begegnungshofes Tomtes Hof, Niedersachsen
„Wie haben sich Pferde entwickelt, welche Vorfahren haben sie?“ Marlene, 9 Jahre
„Liebe Marlene, der Urahn unserer Pferde war ungefähr so groß wie ein Hase, lebte vor 55 Millionen Jahren und wird Eohippus genannt. Im Laufe der Jahrmillionen entwickelte sich über viele verschiedene Zwischenformen der erste Einhufer namens Pliohippus, der als Stammvater aller Einhufer (Pferde, Zebras, Esel) gilt. Urwildpferde wie Tarpane, Przewalski-Pferde und das europäische Wildpferd lebten schon vor 160 000 Jahren und sind die direkten Vorfahren unserer heutigen Pferde. Erst vor 5 000 Jahren haben die Menschen damit begonnen, Pferde zu zähmen und sie für sich als Haustier nutzbar zu machen. Diesen Vorgang nennt man Domestikation. Sie ist die Voraussetzung für die Entwicklung der vielen verschiedenen Rassen und Disziplinen, in denen unsere Pferde heute im Einsatz sind.“ Dr. Viktoria Roloff - Tierärztin, Netzwerk Begegnungshöfe
„Kann man Schweinen Tricks beibringen? Wie alt und wie schwer werden sie?“ Julian, 11 Jahre
„Lieber Julian, oh ja, Schweine lernen sehr gut und man kann ihnen sehr gut Tricks beibringen. Sie sind außerdem sehr neugierig und lieben lustige Sachen zu machen, das macht es sehr einfach ihnen etwas Neues beizubringen. Schweine können bis zu 15 Jahre alt werden. Das Gewicht hängt natürlich von der Rasse und von der Größe ab. Richtig prächtige große Wollschweine können bis zu 250 kg wiegen.“ Dr. Juliane Marliani - Biologin, Leiterin des Begegnungshofes Tomtes Hof, Niedersachsen
„Warum haben Babyseehunde auch schon einen Bart? Wie alt werden sie und was fressen sie?“ Calvin, 8 Jahre
„Lieber Calvin, der Bart bei Seehunden ist zum Tasten und zum Messen der Wasserströmung da. Da Seehunde von Geburt an im Wasser schwimmen und sich dort zurechtfinden müssen, ist ein gut funktionierender Bart ganz wichtig. Seehunde können bis zu 30 Jahre alt werden und sie fressen am liebsten Fisch.“ Dr. Juliane Marliani - Biologin, Leiterin des Begegnungshofes Tomtes Hof, Niedersachsen
„In welcher Jahreszeit werden Shettlandpony geboren? Wie alt werden sie und wie viele Jungen bekommen sie im Jahr?“ Alyah Chantal, 10 Jahre
„Liebe Alyah Chantal, wie alle Fohlen - so nennt man den Nachwuchs von Pferden und Ponys - werden auch die Shettyfohlen meistens im Frühjahr (Februar bis Mai) geboren. Die Trächtigkeit dauert 11 bis 11 1/2 Monate, deshalb kann eine Stute auch nur ein Fohlen im Jahr zur Welt bringen und großziehen. Ponys, insbesondere Shettys, können sehr alt werden, durchschnittlich 25 - 30 Jahre. Ich kenne eines, das sogar 50 Jahre alt ist. Der Besitzer hat es als Fohlen zu seinem 10. Geburtstag geschenkt bekommen. Heute ist er 60 Jahre alt und seine Enkelkinder versorgen liebevoll das uralte Pony.“ Dr. Viktoria Roloff - Tierärztin, Netzwerk Begegnungshöfe
„Warum haben die Hunde einen guten Spürsinn?“ Felix, 8 Jahre
„Lieber Felix, Hunde stammen ja vom Wolf ab und haben deshalb dieselben Eigenschaften und Talente. Der Wolf lebt nun in Wäldern und dort kann man nicht über weite Strecken sehen. Um sich im Wald zurechtzufinden, sich zu orientieren und Nahrung (Beute) oder Freunde zu finden, kann eine Nase ganz tolle Dienste erweisen. Denn damit kann man um die Ecke spüren und an Bäumen vorbei, wo es etwas Essbares gibt oder Wasser oder andere Wölfe.“ Dr. Juliane Marliani - Biologin, Leiterin des Begegnungshofes Tomtes Hof, Niedersachsen
„Wie schnell kann ein Pferd rennen?“ Anika, 8 Jahre
„Liebe Anika, ein Pferd kann im Galopp etwa 50 Stundenkilometer laufen, Rennpferde sogar bis zu 70 Stundenkilometer. Das ist etwa so schnell wie ein Auto. Die Pferde gehen aber sehr sparsam mit ihrer Energie um und laufen nur kurze Strecken so schnell, um nicht zu viel Energie zu verbrauchen. In der freien Wildbahn zum Beispiel, wenn das Pferd vor einem Raubtier fliehen muss, wird es nach etwa 600 Metern langsamer um zu überprüfen, ob das Raubtier ihm überhaupt noch folgt.“ Doris Semmelmann - Leiterin des Netzwerks Begegnungshöfe
„Ich würde gerne etwas über Ziegen oder Schafe wissen. Wie viel Milch geben sie und wann kriegen sie ihre Jungen?“ Angelika, 9 Jahre
„Liebe Angelika! Ziegen und Schafe bekommen ihre Kinder meistens im Frühling. In der Regel bekommen sie zwei Lämmer, seltener auch mal drei. Ungefähr die ersten drei Wochen trinken die Lämmer nur Milch aus den beiden Zitzen ihrer Mütter, dann beginnen sie vom frischen Frühlingsgras zu naschen. Ziegen und Schafe haben natürlich viel weniger Milch als eine Kuh: pro Tag etwa 3 bis 5 Liter. Aber mehr brauchen sie zur Versorgung ihrer Kinder auch nicht. Wenn wir Menschen sie melken wollen, heißt das für die Lämmer und die Zicklein, dass sie von Milchpulver leben müssen.“ Cornelia Drees - Biologin, Leiterin des Begegnungshofes Tiere helfen, Niedersachsen
„Warum sind Kamerunschafe so ängstlich?“ Anjali, 8 Jahre
„Liebe Anjali, ganz genau kann ich Dir die Frage nicht beantworten, aber ich kann vermuten, warum Kamerunschafe eher scheu sind. Kamerunschafe sind noch nicht so lange mit den Menschen eng verbandelt wie andere Schafrassen. Sie wurden bisher und werden zum Teil immer noch eher wild gehalten und sind den Kontakt mit dem Menschen nicht so gewohnt, wie die Schafe, die z.B. jeden Tag gemolken werden. Sie müssen sich also noch an einen engeren Kontakt gewöhnen und Vertrauen lernen.“ Dr. Juliane Marliani - Biologin, Leiterin des Begegnungshofes Tomtes Hof, Niedersachsen
„Ist es gut für Hunde, wenn man ihnen Kunststücke beibringt?“ Paul, 8 Jahre
„Lieber Paul! Natürlich ist es sehr nett, wenn Hunde lustige Tricks können. Ob die Hunde es mögen, hängt davon ab, wie gut ihr Trainer ist. Ich glaube, das kennst Du aus der Schule: Wenn der Lehrer guten und spannenden Unterricht gibt, macht Lernen Spaß. Wer also ein guter und vor allem lustiger Hundelehrer ist, sollte mit seinem Hund ruhig Kunststücke einüben, dabei aber nicht vergessen, dass man mit einem Hund ganz wundervoll befreundet seien kann, ohne auch nur ein einziges Kunststück einzuüben: Denn das Kunststück uns ein guter Freunde zu seien, können Hunde bereits.“ Cornelia Drees - Biologin, Leiterin des Begegnungshofes Tiere helfen, Niedersachsen
„Wie leben Bauernhoftiere gut, wie muss man sich um sie kümmern und was fressen sie?“ Johanna, 8 Jahre
„Liebe Johanna, Tiere auf dem Bauernhof leben am besten in einer gemischten Wohngemeinschaft zusammen: z.B. Schafe, Ziegen und Esel oder Hunde, Hühner, Enten und Schweine. Die verschiedenen Tierarten helfen sich gegenseitig z.B. um Ungeziefer, Raubvögel oder den Fuchs zu vertreiben. Wir Menschen müssen schauen, dass die Tiere gesund bleiben, ihre Ställe und Weiden gepflegt sind und die Tiere ausreichend Nahrung (z.B. Gras, Heu, Körner) haben. Es gibt viele Bauernhoftiere heute, die nicht so leben können. Aber immer mehr Bauern entscheiden sich auch für die sogenannte Symbiotische Tierhaltung, wo verschiedene Tierarten zusammenleben.“ Dr. Carola Otterstedt - Vorstand der Stiftung Bündnis Mensch & Tier und Buchautorin
„Wie schwer können Pferde werden?“ Tarja Emily, 8 Jahre
„Liebe Tarja Emily, ein durchschnittlich großes Pferd wiegt etwa 500 Kilogramm. Das Gewicht hängt davon ab wie groß es ist, das kleinste Pony wiegt nur 90 Kilogramm und das schwerste Kaltblut kann bis zu 1200 Kilogramm wiegen. Aber auch Pferde können Übergewicht bekommen, zum Beispiel wenn sie sich zu wenig bewegen oder zu viel Futter fressen. In Reitställen kommt manchmal eine mobile Pferdewaage, da müssen die Pferde auf ein kleines Podest der Waage steigen und dann kann man genau ablesen, wie viel sie wiegen.“ Doris Semmelmann - Leiterin des Netzwerks Begegnungshöfe
„Wie geht man mit einem bockenden Esel um, wenn er z.B. nicht mehr laufen möchte?“ Sabrina, 8 Jahre
„Liebe Sabrina, am besten hilft es, wenn man sich in so einem Fall überlegt, wann und warum man selber bockig wird. Ich denke, auch Du kennst das Gefühl, was man hat, wenn beispielsweise die Eltern etwas von einem wollen, was man gar nicht einsieht und wozu man absolut keine Lust hat. Je mehr die Eltern dann Druck machen, umso bockiger wird man. Eltern und auch Eselführer täten dann gut daran, sich zu entschuldigen, (denn niemand mag, das an ihm herumgezogen wird) und dem Kind und dem Esel ein Angebot machen, was es und er versteht. Ich bin sehr oft mit Eseln unterwegs und erlebe sie als lustige, ausdauernde aber auch vorsichtige und umsichtige Begleiter. Falls sie wirklich mal nicht weiterlaufen wollen, haben sie auch einen guten Grund dafür und wir tuen gut daran, den herauszufinden.“ Cornelia Drees - Biologin, Leiterin des Begegnungshofes Tiere helfen, Niedersachsen
„Wie ist das mit den Schafen und dem Wiederkäuen?“ Tim, 7 Jahre (noch)
„Lieber Tim, Schafe haben mehrere Mägen, nicht nur einen wie wir Menschen. Wenn sie fressen, gelangt das Gras in den Vormagen und kommt nach einiger Zeit in kleinen Mengen wieder zurück in das Maul. Dort wird das Gras dann erst gründlich zerkaut, mit Speichel vermischt und in den nächsten Magen geschluckt. Das wiederholt sich so lange, bis das Gras so zerkleinert ist, dass es in den nächsten Magen zum Verdauen weitertransportiert wird. Wusstest Du, dass Schafe auch manchmal rülpsen, wenn beim Wiederkäuen Gase freigesetzt werden?“ Doris Semmelmann - Leiterin des Netzwerks Begegnungshöfe
„Wie unterhalten sich Meerschweinchen?“ Sarah, 8 Jahre
„Liebe Sarah, Meerschweinchen unterhalten sich eigentlich ganz ähnlich wie wir Menschen. Sie reden viel, rufen sich, berühren sich (z.B. mit der Nase) und beschnuppern sich. Oder sie klappern mit den Zähnen, wenn sie aufgeregt sind. Ein Meerschweinchen stößt ein zweites schon einmal weg oder ein Tier ruft einen Warnruf aus – worauf alle Tiere der Gruppe wie erstarrt sind. Die Jungen rufen nach der Mutter, z.B. wenn sie Hunger haben, und oft rufen alle, sobald man mit dem Heu raschelt. Du kannst sicherlich noch viele spannende Beobachtungen machen und Fiepslaute, Knurren, Schnurren, Glucksen und Brummen hören. Dann schau dir einfach einmal an, was die Tiere gerade tun – und nach und nach lernst du bestimmt Meerschweinisch.“ Dr. Claudia Laurien-Kehnen - Biologin
„Woran erkenne ich, dass ein Hund mich nicht beißt?" Oli, 8 Jahre
„Wir haben vier Hunde und jeder reagiert anders. Daher ist es gut, wenn du einen fremden Hund nicht einfach anfasst oder schnell auf ihn zugehst. Nehra ist eher ein ängstlicher Hund. Sie versucht sich hinter mir zu verstecken und sucht damit Schutz. Sie braucht ein langsames liebevolles Kennenlernen. Gina, unsere Rudelchefin ist immer aufgeregt bei einer Begegnung. Sie bellt und möchte gesehen werden. Wichtig ist bei ihr, dass sie langsam ruhig wird und jemanden in Ruhe kennenlernen kann. Gina schließt schnell mit Menschen Freundschaft, die mit ihr Bällchen spielen. Rufino ist ein ängstlicher Hund und ziemlich groß. Er mag es nicht, wenn ihm jemand in die Augen starrt, dann hebt er seine Lefzen und knurrt. Dabei baut er sich richtig groß auf. Er ist ganz steif und sein Schwanz steht senkrecht in der Luft. Dann benötigt er mich als Vermittlerin, um ihm einen Rückzug zu ermöglichen und ihm die „komischen“ Menschen ganz ruhig und spielerisch vorzustellen. Die meisten Menschen schließt er auch sofort ins Herz und dann ist er entspannt und wedelt mit dem Schwanz. Und dann ist da noch unser Sonnenschein Josi. Sie steckt immer alle an mit ihrer Freude. Sie wedelt ganz oft mit dem Schwanz und geht freudig auf die Menschen zu. Dabei ist sie ruhig und freut sich auf sanfte Streicheleinheiten. Bei ihr geht das Kennenlernen und lieb haben sehr schnell. Wenn es ihr zu viel wird – hüpft sie auf meine Schulter. Dann weiß ich, dass sie ihre Ruhe haben will.“ Sr. Debora Schneider - Leiterin des Begegnungshofes Lamahausen, Hessen
„Von welchen Tieren stammt das Pferd ab? Warum fürchten sich Pferde vor Schüssen?“ Sebastian, 9,5 Jahre
„Die Vorfahren unserer heutigen Pferde sind Wildpferde, von denen es viele verschiedene Typen in den unterschiedlichen Regionen der Erde gab. Vom Menschen gezähmt und als Haustiere nutzbar gemacht wurden die Pferde in der Zeit zwischen 3000 und 5000 v.Chr.. Zu den sogenannten Urpferden gehören z.B. Tarpane oder Przewalskipferde. Während das Przewalskipferd als einziges der Wildpferderassen erhalten geblieben ist, versuchte man Tarpane rückzuzüchten, d.h. durch Kreuzungen verschiedener Pferderassen ist es gelungen, dem Tarpan im Aussehen ähnliche Pferde zu züchten. Wildpferderassen sind kleiner als unsere heutigen Pferderassen. Nicht nur Pferde fürchten sich vor Schüssen – ein plötzlicher lauter Knall macht allen Tieren und sicherlich auch den meisten Menschen Angst.“ Karin Grygier - Leiterin des Begegnungshofes Lamahausen, Hessen
„Ich möchte über das Meerschweinchen und über das Kaninchen wissen, wie sie geboren werden?“ Lilja, 8 Jahre
„Liebe Lilja, neugeborene Meerschweinchen und Kaninchen - die sehen ganz schön unterschiedlich aus. Meerschweinchen sehen nach der Geburt fast aus wie kleine erwachsene Tiere: sie haben bereits ein flauschiges Fell, können prima laufen und toben – und knabbern wenige Stunden nach der Geburt schon an Heu oder Obst. Daher werden sie Nestflüchter genannt. Dagegen werden Kaninchen blind und unbehaart geboren. Sie sehen noch ganz rosa aus – so ohne Fell. Sie können – wie ein Baby – noch nicht laufen und liegen zusammen mit ihren Geschwistern in einem kuscheligen Nest. Sie werden Nesthocker genannt. Übrigens – für die kleinen Kaninchen gibt es zu Beginn nur einmal am Tag etwas zu trinken. Dann kommt die Mutter ins Nest und füttert die Kleinen mit Milch.“ Dr. Claudia Laurien-Kehnen - Biologin
Warum gibt es so viele unterschiedliche Arten von Meerestieren und wie genau funktionieren Kiemen?“ Elisa Ela, 12 Jahre
„Liebe Elisa Ela, die Vielfalt der Arten ist auf der Erde, wie auch im Wasser eine wunderbare Eigenschaft der Natur, weil jedes Tier möglichst gut an seinen Lebensraum angepasst ist. Für einen Vogel macht es Sinn Flügel zu haben, damit die Luft ihn trägt und ein Pferd hat lange Beine, damit es als Fluchttier schnell laufen kann. Jede Tierart hat sich gut an die Landschaft und Nahrung in seinem Lebensraum angepasst. Weil die Fische nicht einfach den Sauerstoff aus der Luft atmen können, lassen sie das Wasser durch ihre Kiemen strömen, wo der Sauerstoff durch die feine Oberfläche direkt von den Blutgefäßen aufgenommen wird. Übrigens, auch viele Schnecken, Muscheln und Krebse atmen durch Kiemen.“ Dr. Carola Otterstedt - Vorstand der Stiftung Bündnis Mensch & Tier und Buchautorin
„Wie heiraten Hunde?“ Louis, 9 Jahre
„Hunde, die in Freiheit und in Rudeln leben, bilden in der Gruppe Paare, die manchmal ein Leben lang zusammenbleiben. Das beginnt meist damit, dass sie miteinander spielen, denn dabei können sich Rüde und Hündin gut beobachten und behutsam kennenlernen. Daraus entwickelt sich mit der Zeit eine Beziehung, fast so wie bei den Menschen. Wenn die Hündin bereit ist, Welpen zu bekommen, wählt sie sich den Rüden als Vater ihrer Kleinen aus.“ Ina Kirchhoff, Bayern
"Ich versorge oft die Meerschweinchen meiner Freunde und möchte wissen: 1. wie groß sie werden 2. wie scharf die Krallen sind 3. wie man sie am besten auf den Arm nimmt 4. wie lange es Meerschweinchen schon gibt?“ Helen, 8 Jahre
„Liebe Helen, das sind aber viele spannende Fragen. Hausmeerschweinchen werden ganz unterschiedlich groß – nach der Geburt wiegen Jungtiere etwa 40g (fast so leicht wie eine halbe Tafel Schokolade), ein erwachsenes Tier kann fast 1,5 kg wiegen. Oft sind die Männchen etwas schwerer als die Weibchen. Bei den Krallen ist es tatsächlich wichtig, darauf zu achten, dass diese nicht zu lang und dann manchmal scharf werden oder sich einrollen. Daher sollte man diese regelmäßig kontrollieren und ggf. auch schneiden. Am besten ist es natürlich, wenn die Meerschweinchen die Krallen beim Laufen und Spielen abnutzen. Und Spielen macht am meisten mit mehreren Spaß – daher sollte man sich merken: Meerschweinchen immer mit anderen Artgenossen zu halten. Und wenn ihr das Gehege mit Einstreu, Klettermöglichkeiten und Hindernisse ausstattet, hilft das auch bei der Abnutzung der Krallen. Ein Meerschweinchen kann man am besten mit beiden Händen vorsichtig hochheben. Dabei hilft es, eine Hand unter die Brust zu legen und mit der zweiten Hand das Hinterteil zu stützen. Bitte ein Meerschweinchen niemals am Nacken hochheben. Unsere Hausmeerschweinchen stammen von Wildmeerschweinchen aus Südamerika ab. Sie wurden wohl im 16. Jahrhundert, also vor mehr als 500 Jahren, nach Europa gebracht. Seit wann sie in Südamerika gezüchtet werden, weiß niemand genau - wahrscheinlich seit mehr als 5.000 Jahren.“ Dr. Claudia Laurien-Kehnen - Biologin
„Was gibt es für ausländische, exotische Schmetterlingsraupen?“ Domian, 11 Jahre
„Lieber Domian, du hast uns Bilder von deiner Raupenzucht gesendet: Eigentlich bist du schon ein Experte für Augsburger Bären, Schwalbenschwanzraupen und Schwarzer Apolo! Raupen und Schmetterlinge gibt es fast überall auf unserer Erde, weil Schmetterlinge ein großes Talent haben sich an wechselnde Lebensbedingungen anzupassen. Allein in Europa gibt es 10.600 verschiedene Arten von Schmetterlingen. Die Fähigkeit zur Anpassung hilft auch eingeschleppten „exotischen“ Schmetterlingen, sich in einer Region anzusiedeln. Wie bei dem asiatischen Buchsbaumzünsler, den du vielleicht sogar schon in Hessen gesehen hast. Wir wünschen dir viel Erfolg bei deiner weiteren Schmetterlingsforschung.“ Dr. Carola Otterstedt - Vorstand der Stiftung Bündnis Mensch & Tier und Buchautorin
„Wie haben sich im Laufe der Jahrhunderte Haie entwickelt?“ Flinn, 11 Jahre
„H(a)i Flinn, ich bin einem Hai bisher nur 4 mal in der freien Natur begegnet. Daher kann ich dir nur erzählen, was Forscher über Haie geschrieben haben. Die frühesten versteinerten Funde von Urhaien sind über 350 Millionen Jahren (350.000.000 Jahren) alt. Von den ausgestorbenen Haien war der Megalodon mit fast 20 Metern wohl der größte Hai. Heute leben etwa 500 bekannte Haiarten und es werden immer noch neue Arten entdeckt. Der größte lebende Hai ist der Walhai, der mit ca. 12 Metern nur Plankton frisst. Der kleinste Hai ist etwa 20 cm groß (etwas größer als ein Geodreieck) und heißt Zwerg-Laternenhai. Das Besondere an den Laternenhaien ist, sie leben in der Tiefsee und leuchten! Wusstest du, dass manche Haie Eier legen und manche lebende Junge zur Welt bringen?“ Dr. Claudia Laurien-Kehnen - Biologin
"Wie kann ein Igelbaby im Winter überleben?“ Robin, 10 Jahre
„Lieber Robin, Baby kann man eigentlich nur zu den Igeln sagen, die noch von ihrer Mutter mit Muttermilch ernährt werden. Diese sogenannte Säugeperiode dauert bei Igeln ungefähr 5 - 6 Wochen. Danach werden sie langsam selbständig und gehen allein auf Nahrungssuche. Man nennt sie dann Jung-Igel. Die meisten Igel kommen in den Monaten August und September auf die Welt, das heißt, im Winter gibt es gar keine Babys mehr, sondern Jung-Igel, die sich das nötige Gewicht, welches sie zum Überleben während des Winterschlafs brauchen, (ca. 500 g) noch nicht angefressen haben. Diese bei einem frühen Wintereinbruch untergewichtigen Igelchen können tatsächlich nicht überleben. Nur wenn sie rechtzeitig gefunden und von fachkundigen Menschen aufgepäppelt werden, haben sie eine Chance, im Frühjahr wieder putzmunter in die Freiheit entlassen zu werden. Falls du mal so ein Igelchen findest, welches im Spätherbst tagsüber orientierungslos umherirrt, bringe es zuerst zu einem Tierarzt, er wird dir dann gern weiterhelfen.“ Dr. Viktoria Roloff - Tierärztin, Netzwerk Begegnungshöfe
„Was ist eine gesunde Ernährung für ein Pferd?“ Lara, 9 Jahre
„Pferde sind reine Pflanzenfresser. Sie fressen am liebsten das frische Gras auf der Weide. Zusätzlich ernähren sie sich von Heu und Stroh. Da der Magen von Pferden relativ klein ist, müssen sie über den ganzen Tag verteilt kleinere Mengen Futter fressen und sollten keine zu langen Fresspausen haben. Zusätzlich bekommen die meisten Pferde bei uns noch Kraftfutter wie Hafer oder Müsli, vor allem wenn sie Kraft als Reit- oder Arbeitspferd brauchen. Und alle Pferde lieben Äpfel, Karotten oder auch Bananen, weil die süß schmecken. Das kann man ihnen zusätzlich als Leckerei oder Belohnung geben.“ Doris Semmelmann - Leiterin des Netzwerks Begegnungshöfe
„Wie alt können Katzen werden?“ Lara, 9 ¾ Jahre
„Katzen können über 20 Jahre alt werden! Das ist schon ziemlich alt. Bei uns auf dem Hof lebt die Katze Elsa, die ist schon 17 Jahre alt. Sie hat mittlerweile keine Zähne mehr und kann Mäuse nur noch fangen, aber nicht mehr töten. Meist liegt sie am warmen Ofen und schläft. Ein bisschen vergesslich ist Elsa auch schon: manchmal kann sie sich gar nicht erinnern, dass sie gerade schon Futter bekommen hat...“ Ina Kirchhoff, Bayern
„Warum sterben Hamster so früh? Und warum sind Feldhamster größer als Goldhamster?“ Lennert, 11 Jahre
„Lieber Lennert, alle Lebewesen, Menschen, Tiere und Pflanzen haben nur eine begrenzte Lebenszeit auf dieser Erde. Deshalb ist unser Leben auch so einzigartig und kostbar. Jede Art hat ihre eigene, ganz bestimmte durchschnittliche Lebenserwartung. Bei Säugetieren hängt sie vor allem von der Größe ab, wird aber auch durch die Lebensumstände (Wildtier oder Haustier, gute Versorgung oder Vernachlässigung) mit beeinflusst. Sehr kleine Tiere wie Mäuse und Hamster leben nur 1-3 Jahre, während Elefanten ein fast so hohes Lebensalter wie wir Menschen (60-70 Jahre) erreichen können. Aber es gibt auch Ausnahmen. Von Fledermäusen ist bekannt, dass sie bis zu 30 Jahren alt werden können. Warum genau das so ist, kann ich dir leider nicht beantworten. Nun zum 2. Teil deiner Frage: Die Wildform unserer Goldhamster stammt aus Vorderasien (Syrien, Türkei). Dort ist es warm und sehr trocken. Es gibt nur wenig Getreide, die Hauptnahrung der Hamster. Die Tiere konnten sich dort nicht so gut entwickeln und sind deshalb klein geblieben (80-150 g). In Europa, der Heimat der Feldhamster dagegen ist das Klima günstiger, es ist auch im Sommer nicht so heiß und der Pflanzenwuchs ist üppiger. Die Tiere haben in den großen Getreidefeldern ein optimales Nahrungsangebot und konnten dadurch im Laufe ihrer Entwicklung ein höheres Körpergewicht erreichen, bis zu 600 g.“ Dr. Viktoria Roloff - Tierärztin, Netzwerk Begegnungshöfe
Foto: Ruisz
„Mit was können Kaninchen spielen?“ Lara, 9 Jahre
„Liebe Lara, Kaninchen lieben es, wenn sie ein abwechslungsreiches Gehege haben, in dem sie in einer Kiste mit Sand wühlen, Haselnussäste knabbern, durch Röhren laufen, auf Podeste hüpfen und in einem Korb voll Stroh sich kuscheln können. Sie mögen es auch, wenn das Gehege ab und zu mal etwas umgestaltet wird. Der Schlafplatz sollte aber immer an derselben Stelle bleiben. Wenn die Kaninchen noch jung sind, dann mögen manche auch einen Hindernisparcour (Kaninhop) durchlaufen. Ältere Kaninchen freuen sich, wenn sie ab und zu neue Dinge entdecken dürfen: z.B. Hängematte, leckere Löwenzahn- und Sauerampfer-Blätter ins Gehege-Gitter weben, Obst, Gemüse und Blätter auf Zweige spießen. Oder du bastelst mit Zweigen ein Tipi für deine Kaninchen.“ Dr. Carola Otterstedt - Vorstand der Stiftung Bündnis Mensch & Tier und Buchautorin
„Zu welcher Jahreszeit (Monat) werden Schafe geschoren?“ Leni, 9 Jahre
„Liebe Leni, die meisten Schafe, die überwiegend draußen leben, werden 1 x jährlich im Frühjahr geschoren, wenn keine strengen Fröste mehr zu erwarten sind, also Ende April bis Anfang Juni. Viele Schäfer mit großen Herden, deren Schafe während der Wintersaison im Stall untergebracht sind, scheren die Schafe bereits im Februar, 4 Wochen vor der Geburt der Lämmer. Die Schafe haben dann mehr Platz im Stall, sind sauberer wenn sie ablammen und die Lämmer können das Euter leichter finden. Es gibt auch Schafrassen, z. B. Kamerunschafe, die überhaupt nicht geschoren werden. Man nennt sie Haarschafe.“ Dr. Viktoria Roloff - Tierärztin, Netzwerk Begegnungshöfe
„Was frisst ein Miniaturpferd? Was mag es? Was kann es besonders gut? Ist es sehr ängstlich? Ist es mutig?“ Leonie Kiara, 8 Jahre
„Liebe Leonie Kiara, das Verhalten von Minipferden unterscheidet sich nicht von dem Verhalten der großen Pferde. Das Miniaturpferd frisst dieselbe Nahrung, die seine Vorfahren in der Steppe schon gefunden haben: Gras, Heu, Stroh, Laub, ganz wenig Getreide. Ob das Minipferd ängstlich oder mutig ist, hängt genauso wie bei uns Menschen von seinen Erlebnissen in der Kindheit ab. Grüße von Bauer Martin“ Martin Ganz - Landwirt und Leiter des Begegnungshofes Häuslemaier Hof, Baden-Württemberg
„Sind Esel mit Pferden verwandt?“ Lene, 9 Jahre
„Liebe Lene, Esel und Pferde sind tatsächlich miteinander verwandt und gehören zu der Gattung Equus. Ein anderer Verwandter von Esel und Pferd lebt in Afrika und hat schwarz-weiße Streifen. Kennst du das Tier?“ Dr. Carola Otterstedt - Vorstand der Stiftung Bündnis Mensch & Tier. Sie hat in Afrika schon mal Zebras gesehen, die am Rande einer Großstadt die Straße auf einem Zebrastreifen überquert haben.
„Können Lamas wie Kamele Wasser speichern?“ Felix, 8 Jahre
„Lieber Felix, Lamas können kein Wasser speichern und müssen regelmäßig Wasser aufnehmen. Kamele hingegen schaffen 200 Liter in 15 Minuten, dank ihrer ovalen roten Blutkörperchen, mit denen sie mehr Sauerstoff aufnehmen können. Lamas haben auch ovale rote Blutkörperchen und können somit gut die Atmosphäre auf 5000m Höhe in ihrem Ursprungsland, den Anden, schaffen.“ Elisabeth Nieskens, Österreich
„Wieso heißt das Meerschweinchen Meerschweinchen?“ Theo, 9 Jahre
„Lieber Theo! Du hast Recht, Ihr Name klingt nicht besonders logisch. Aber es ist lange her, seit die ersten Tiere nach Europa kamen. Du weißt, Seefahrer haben zu allen Zeiten aus der fernen Welt schöne Dinge mit nach Hause gebracht: Papageien, schöne Stoffe, kleine Äffchen und aus Südamerika eben diese possierlichen Tiere. Damals wusste kaum einer, wo Südamerika liegt. Man wusste, dass diese kleinen Tiere vom Meer, von Übersee kamen und dass sie quieken, etwa so ähnlich wie junge Schweine. Und so bekamen sie ihren Namen: Meerschweinchen. In Südamerika, wo sie eigentlich zu Hause sind, haben sie natürlich auch einen Namen: Sie heißen dort Cuys. Wenn du diesen Namen ein paar Mal aussprichst, wirst du hören, das er passend ist und sich wie die Ruflaute unserer Meerschweinchen anhört.“ Cornelia Drees - Biologin, Leiterin des Begegnungshofes Tiere helfen, Niedersachsen
„Wie viel Milch gibt eine Ziege und wie alt werden Ziegen?“ Anika, 10 Jahre
„Liebe Anika, Ziegen geben pro Tag etwa 3-4 Liter Milch. Die Menge kann sehr unterschiedlich sein, je nachdem wie alt, wie sie ernährt wird und zu welcher Rasse die Ziege angehört. Ziegen können bei guter Haltung mitunter bis zu 15 Jahre alt werden.“ Dr. Carola Otterstedt - Vorstand der Stiftung Bündnis Mensch & Tier und Buchautorin
„Ich möchte gerne wissen wie die Lamas auf dem Hof gehalten werden. Und wie lange sie in der freien Natur leben und was sie in der freien Natur essen?“ Ida Paulina, 9 Jahre
„Liebe Ida Paulina, unsere Lamas leben auf einer Sommerweise und einer Winterweide mit einem offenen Stall. Das bedeutet sie können frei wählen, gehe ich raus oder stelle ich mich unter. Bei uns können Lamas 20 bis 25 Jahre alt werden. In der freien Natur vermute ich eher weniger. Sie ernähren sich ausschließlich von Pflanzen. Gräsern, Blättern und kauen auch gerne an kleinen Zweigen herum.“ Elisabeth Nieskens, Österreich
„Wie viele Begriffe können sich Hunde in etwa merken?“ Yannik, 12 Jahre
„Lieber Yannik, Hunde erraten die Bedeutung von Wörtern und verbinden jeden Begriff mit einer Handlung. Genauso lernen auch Kleinkinder neue Wörter. Wie auch Menschen, haben Tiere eine eigene Persönlichkeit und individuelle Talente. Der eine Hund kann sich besser Begriffe merken, ein anderer hat eher das Talent eine Spur zu erschnuppern oder über Hindernisse zu springen. Der Boarder Coli Rico hat in der Show „Wetten das?“ über 200 Begriffe den richtigen Gegenständen zuordnen können. Dafür muss der Tierhalter aber auch jeden Tag mit dem Hund üben und darf nicht einfach plötzlich mit dieser Beschäftigung aufhören, denn die Hunde würden dann sehr enttäuscht sein, denn es ist für sie ein tolles Spiel.“ Dr. Carola Otterstedt - Vorstand der Stiftung Bündnis Mensch & Tier
„Wie alt wird ein Esel? Was isst er? Wie schwer kann ein Esel tragen?“ Sarah, 8 Jahre
„Liebe Sarah, Esel können recht alt werden, nämlich 30 bis 40 Jahre. Esel fressen Gras, Äste, Heu und gern mal eine Möhre oder Rübe oder ein Stück trockenes Brot. Wie viel Gewicht ein Esel tragen kann, hängt von seiner Größe, seinem Altern und seiner Figur ab. Man kann das anhand seiner Größe ausrechnen. Ein normal großer kräftiger gesunder Hausesel kann schon 50 kg Last tragen. Oft müssen sie mehr tragen, halten das aber nicht lange aus, werden krank und bekommen Rückenprobleme. Größere Esel z.B. Riesen-Esel können auch mal 80 kg oder 100 kg tragen – wenn sie stark und gesund sind natürlich.“ Dr. Juliane Marliani - Biologin, Leiterin des Begegnungshofes Tomtes Hof, Niedersachsen.
„Warum sehen Hunde grau?“ Julia Helena, 8 Jahre
"Liebe Julia Helena, Hunde sehen die Welt zwar mit anderen Augen als wir Menschen, aber dass sie überhaupt keine Farben sehen können, stimmt nicht. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Hunde ungefähr wie farbenblinde Menschen sehen, die Rot und Grün nicht gut auseinanderhalten können, aber durchaus Blau- Violett- und Gelbtöne unterscheiden. Viel wichtiger als das Auseinanderhalten einzelner Farben ist für Hunde (die ja vom Wolf abstammen. der als Jäger und Beutegreifer unterwegs ist), dass sie bei Dunkelheit viel besser sehen können und auch Bewegungen in weiter Entfernung gut wahrnehmen, obwohl sie nicht so scharf sehen können wie wir. Mein Jack Russell erschreckt sich manchmal vor Plastiktüten, die der Wind irgendwo hingeweht hat. Er läuft dann knurrend und mit gesträubtem Nackenfell auf den bedrohlichen Gegenstand zu, bis er daran schnuppern kann und erkennt, dass es kein Gespenst ist, was dort im Busch sitzt. Wenn du das nächste Mal Gelegenheit hast, Hunde zu beobachten, schau mal ganz genau hin und versuche zu erforschen, mit welchen anderen Sinnen (Gehör, Geruch, Tastsinn) sie sich sonst noch in ihrer Umgebung orientieren und welche Wahrnehmungen für sie besonders wichtig sind. Viel Spaß dabei!“ Dr. Viktoria Roloff - Tierärztin, Netzwerk Begegnungshöfe
„Wie alt werden Schweine? Wie groß werden sie? Wieso sind Schweine rosa?“ Nelli, 8 Jahre
„Liebe Nelli, Schweine können 15 Jahre alt werden, wenn sie nicht der Fleischproduktion dienen oder krank werden. Wie groß sie werden, hängt von der Rasse ab und natürlich auch von der Größe der Eltern. Die Widerristhöhe kann bei großen Tieren 1 m betragen, aber es gibt ja auch kleine Rassen oder Minischweine, die sind dann viel kleiner. Rosa sind nur einige Schweinerassen. Eigentlich haben Schweine Fell oder Borsten so wie Wildschweine. Bei den meisten Hausschweinen ist das Fell oder die Borsten nicht mehr so ausgeprägt vorhanden, weil sie weggezüchtet worden sind – und die Haut darunter ist rosa – so wie unsere Haut.“ Dr. Juliane Marliani - Biologin, Leiterin des Begegnungshofes Tomtes Hof, Niedersachsen.
„Wie sah das erste Pferd aus?“ Michelle, 9 Jahre
„Liebe Michelle, das erste Pferd ist nicht plötzlich aus dem Nichts entstanden, sondern hat sich von frühsten Anfängen vor mehr als 50 Millionen Jahren aus älteren Lebensformen immer weiter entwickelt. Seine Merkmale und Verhaltensweisen sind also das Ergebnis einer sehr langen Evolution. Die unmittelbaren Vorfahren unserer heutigen Pferde sind die europäischen Wildpferde. Steinzeitmenschen haben in Frankreich wunderschöne Höhlenzeichnungen hinterlassen, die man heute noch besichtigen kann. Die dort dargestellten Pferde sehen ungefähr so aus, wie unsere heutigen Norweger. Sie sind von kräftiger Statur, falbfarbend und haben einen Aalstrich auf dem Rücken. In einigen Zoos und Tierparks kann man ebenfalls Rückzüchtungen von Wildpferden (Tarpane, Przewalski-Pferde) anschauen, die ebenfalls so ähnlich aussehen. Vielleicht kannst du demnächst mal einen Ausflug dorthin unternehmen und sie dir selbst ganz genau anschauen und ihr Verhalten beobachten?“ Dr. Viktoria Roloff - Tierärztin, Netzwerk Begegnungshöfe
"Spucken Lamas wirklich?“ Harm, 10 Jahre
„Lamas spucken wirklich. Das ist für sie ein Kommunikationsmittel, um Rangstreitigkeiten miteinander zu klären. So wie wir Menschen manchmal große Töne spucken und den anderen zeigen wollen, dass wir es viel besser können und die Größten sind, so spucken auch Lamas – allerdings mit richtiger Spucke. Wenn zwei Lamas Streit haben, machen sie sich ganz groß. Wenn das nichts nützt, dann wird gespuckt: Zuerst mit Speichel, aber wenn das nicht ausreicht, dann auch grünen, übelriechenden Mageninhalt. Artgemäß in Herden gehaltene Lamas spucken nur Artgenossen an, keinesfalls Menschen.“ Karin Grygier - Leiterin des Begegnungshofes Lamahausen, Hessen
„Ich möchte gerne wissen, wie man ein Pferd pflegt und wie man reitet und ich möchte gerne verstehen, wie Pferde sich unterhalten.“ Hannah, 8 Jahre
„Liebe Hannah, Wildpferde, die in der Steppe leben, machen gegenseitige Fellpflege. Leider leben unsere Pferde meist nicht in einer großen Herde und sie werden außerdem von uns geritten. Deshalb müssen ihre Hufe regelmäßig vom Hufschmied gepflegt werden und wenn wir sie reiten wollen, bürsten und striegeln wir das Fell, was die Pferde gerne mögen. Reiten lernst Du am besten im Unterricht bei einem ausgebildeten Reitlehrer. Pferde verständigen sich durch Körpersprache oder durch Wiehern. Zum Beispiel bedeuten spitz nach vorne gerichtete Ohren, großes Interesse und Aufmerksamkeit.“ Ingrid Ottenberg - Vorstand der Stiftung SelbstWertGefühl